Gino Rossi * - Klassische Moderne 22.05.2014 - Erzielter Preis: EUR 38.120 - Dorotheum (2024)

(Venedig 1884 – 1947 Treviso)
Paesaggio bretone, um 1907, signiert G. Rossi, Öl auf Leinwand auf Leinwand, 36,6 x 46 cm, gerahmt, (PP)

Fotozertifikat von Prof. Luigi Meneguzzi, Treviso

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Gino Rossis zweite Reise nach Paris umfasste auch einen Aufenthalt in der Bretagne, der von wesentlicher Bedeutung für seine künstlerische Entwicklung wurde. Hier schuf er eine Reihe von Werken, deren Sujets er später, sowohl in der Bretagne als auch nach seiner Rückkehr nach Venedig, wiederholte. Es entstanden einzigartige Gemälde wie Il vecchio villaggio, Paesaggio con mulino , Chiesetta in Bretagna, Paese in Bretagna, Douarmenez, Cittadina bretone in riva al mare, Porto in Bretagna, Pianura bretone, Chiesa in Bretagna, Colline in Bretagna.
Zu diesen Werken gesellt sich ferner die vorliegende bretonische Landschaft, Paesaggio bretone, ein Gemälde, das sowohl von einer sehr ausgewogenen Kompositionstechnik als auch von einer großen Einfachheit gekennzeichnet ist. Der leicht erhobene Blickpunkt betont durch eine Abfolge gebogener Linien die sich in der Ferne abstufende Landschaft, die in einer Reihe von chaumières, den Steinhäusern mit den charakteristischen Stroh- und Wergdächern, mündet. Dörfer mit chaumières waren entlang der Straße in der Nähe von Douarnenez im südlichen Finistère leicht erreichbar. Im vorliegende Gemälde bilden die links aneinander gereihten, rechts verstreuten chaumières das Bindeglied zwischen Festland und Meer. In der Mitte bei der Flussschleife vor der Küste „sperren“ sechs schwarze Boote mit orangefarbenen dreieckigen Segeln sowie zwei kleinere abseits liegende die Feldlandschaft im Vordergrund von den nahezu unifarbenen Grundierungen von Meer und Himmel ab. Die Farbpalette hat nicht dieselbe Pracht wie das bekannte Gemälde Primavera in Bretagna im Museum in Treviso. Die Farben sind in diesem Fall eher matt und gedämpft, und dennoch bieten ihre Variationen sowie die Verwendung von Kontrastfarben einen Gesamteindruck von großer, gemäßigter Harmonie. Die vorherrschenden Grün- und Blautöne sind zwar für die wirkliche Landschaft der Bretagne eher unwahrscheinlich, aber Gino Rossis Landschaftsdarstellungen haben nicht die Absicht, eine sachliche Abbildung der Wirklichkeit zu sein. Vielmehr möchten sie den Emotionen und Gefühlen aus der inneren Welt des Künstlers, den Geheimnisse seiner Gedanken und seiner Seele Ausdruck verleihen.
(Luigi Menegazzi)

(Venedig 1884 – 1947 Treviso)
Paesaggio bretone, um 1907, signiert G. Rossi, Öl auf Leinwand auf Leinwand, 36,6 x 46 cm, gerahmt, (PP)

Fotozertifikat von Prof. Luigi Meneguzzi, Treviso

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

Gino Rossis zweite Reise nach Paris umfasste auch einen Aufenthalt in der Bretagne, der von wesentlicher Bedeutung für seine künstlerische Entwicklung wurde. Hier schuf er eine Reihe von Werken, deren Sujets er später, sowohl in der Bretagne als auch nach seiner Rückkehr nach Venedig, wiederholte. Es entstanden einzigartige Gemälde wie Il vecchio villaggio, Paesaggio con mulino , Chiesetta in Bretagna, Paese in Bretagna, Douarmenez, Cittadina bretone in riva al mare, Porto in Bretagna, Pianura bretone, Chiesa in Bretagna, Colline in Bretagna.
Zu diesen Werken gesellt sich ferner die vorliegende bretonische Landschaft, Paesaggio bretone, ein Gemälde, das sowohl von einer sehr ausgewogenen Kompositionstechnik als auch von einer großen Einfachheit gekennzeichnet ist. Der leicht erhobene Blickpunkt betont durch eine Abfolge gebogener Linien die sich in der Ferne abstufende Landschaft, die in einer Reihe von chaumières, den Steinhäusern mit den charakteristischen Stroh- und Wergdächern, mündet. Dörfer mit chaumières waren entlang der Straße in der Nähe von Douarnenez im südlichen Finistère leicht erreichbar. Im vorliegende Gemälde bilden die links aneinander gereihten, rechts verstreuten chaumières das Bindeglied zwischen Festland und Meer. In der Mitte bei der Flussschleife vor der Küste „sperren“ sechs schwarze Boote mit orangefarbenen dreieckigen Segeln sowie zwei kleinere abseits liegende die Feldlandschaft im Vordergrund von den nahezu unifarbenen Grundierungen von Meer und Himmel ab. Die Farbpalette hat nicht dieselbe Pracht wie das bekannte Gemälde Primavera in Bretagna im Museum in Treviso. Die Farben sind in diesem Fall eher matt und gedämpft, und dennoch bieten ihre Variationen sowie die Verwendung von Kontrastfarben einen Gesamteindruck von großer, gemäßigter Harmonie. Die vorherrschenden Grün- und Blautöne sind zwar für die wirkliche Landschaft der Bretagne eher unwahrscheinlich, aber Gino Rossis Landschaftsdarstellungen haben nicht die Absicht, eine sachliche Abbildung der Wirklichkeit zu sein. Vielmehr möchten sie den Emotionen und Gefühlen aus der inneren Welt des Künstlers, den Geheimnisse seiner Gedanken und seiner Seele Ausdruck verleihen.
(Luigi Menegazzi)